Termin | 2019 |
Reiseart | Individualreise |
Grund | Radurlaub |
Unterkunft | verschiedene Hotels entlang der Mosel, siehe Artikel |
Radverleih | mit dem eigenen Rad (Canyon Ultimate CF SL) |
Ort | Koblenz |
Region | Mosel |
Land | Deutschland |
In insgesamt 3 Tagen bin ich die Mosel zwischen Koblenz und Bernkastel-Kues (etwa 270 km Hin-und Rückfahrt) im November mit meinem Rennrad inklusive Gepäck gefahren. Es war eine wunderbare Möglichkeit, eine der schönsten Landschaften Deutschlands auch mal im Winter kennen zu lernen. Es war unterwegs wie ausgestorben, da die Radsaison schon lange vorbei war. Das Wetter hat mitgespielt und es war die meiste Zeit sonnig, jedoch für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich, auch schon sehr frisch. Deswegen hatte ich mich auch für die folgende Ausrüstung entschieden:
Ausrüstung
- Lange Radhose
- Kurze Ersatzradhose mit Beinlingen
- 2 Paar Radsocken
- 1 Paar Wintersocken
- 1 Langarm Radtrikot
- 1 Kurzarm Radtrikot
- 1 Radjacke
- 1 Radunterhemd für den Winter
- 2 langarm Radhemden
- 1 Radflasche für Getränke
- 1 Radflasche für Werkzeug
- 1 Schlauch und Werkzeug
- 1 Helm
- 1 Paar Radschuhe mit Überziehern
- 1 Ersatzschlauch hinten im Triko
- 1 Windbreaker
- 1 Paar Winterhandschuhe
- 1 Paar leichte Laufhandschuhe
- 1 Pullover
- 1 T-Shirt
- 1 leichte schwarze Hose
- 1 Paar Sportschuhe
- 1 Radbrille
- 1 Zahnbürste
- 1 Zahnpasta
- 2 Radlampen
- 1 Radschloss
- 2 Radtaschen
- 1 Energieriegel
- 2 Sport Wintermützen
- 1 Wintermütze
- 1 Powerbank
- 1 Ladekabel
- 1 Mobiltelefon
- 1 Halstuch
Die Raphataschen erfüllen ihren Zweck und sind wasserdicht.
Gestartet bin ich am Dienstag sehr früh um 08 Uhr, da ich am ersten Tag Berndkastel-Kues erreichen wollte. Es waren 126 km zu bewältigen. Für die drei Tage hatte ich nur das notwendigste eingepackt und konnte mich so auf zwei Radtaschen beschränken. Eine vorne am Lenker und eine hinten am Sattel befestigt. Ich hatte mich für die beiden Taschen von Rapha entschieden. Auch wenn ich kein großer Rapha Fan in Bezug auf die Radklamotten bin, überzeugten mich die beiden Radtaschen umso mehr in ihrer Funktionalität überrascht. Sie erfüllten bestens ihren Zweck und sind sogar wasserdicht.
Die ersten 50 km bis Cochem konnte ich im Sonnenschein radeln. Es war bestes Wetter und ich war auf dem Rad fast alleine unterwegs. Denn wer fährt schon im November die Mosel mit dem Rad entlang? Wohl nur ambitonierte Triathleten und Radfahrer! Es waren nicht viele Radler unterwegs. Mir kamen bis zu meinem ersten Tagesziel nur zwei oder drei entgegen. Unterwegs gab es noch nicht mal die Möglichkeit sich mit einem Espresso zu stärken, da alle Cafés geschlossen hatten. Das war auch der Grund warum ich relativ flott mein erstes Etappenziel erreicht hatte. Es gab nur kurze Pausen, um die schöne Gegend entlang der Mosel zu fotografieren. Ein Highlight war die neue Hochmoseltalbrücke bei Zeltingen-Rachtig. Genau hier zwischen den Orten Kindel, Löslich, Erden, Rachtig und Zeltingen, ist die Mittelmosel am schönsten und genau hier wurde diese hässliche und riesige Brücke in die tolle Weinanbaulandschaft gebaut. Weniger Kilometer vor Bernkastel-Kures fährt man beim Weingut Dr. Loosen vorbei der seinen berühmten Weisswein in alle Welt verkauft. Genau in der Woche in der ich unterwegs war, wurde die Brücke für den Verkehr freigegeben und war so natürlich auch Gesprächsthema in allen Medien.
Hier ist die Mittelmosel am schönsten.
In Bernkastel-Kues angekommen, checkte ich im Hotel Moselauen ein und verbrachte den Nachmittag mit einem Bummel in der historischen Altstadt. Vorher gab es im alten Bahnhof einen Falafel Burger. Auf dem Rückweg zum Hotel wollte ich meinen ersten wohlverdienten Café trinken und fand ein sehr schönes Café in unmittelbarer Nähe meines Hotels. Was den Tag für mich dann unvergesslich machte, war die Begegnung mit einer Frau die ich das letze Mal vor über 20 Jahren in Koblenz sah. Die Welt ist schon sehr klein und ich hatte mich riesig gefreut sie per Zufall wiederzusehen.
Am späten Abend war der Hunger noch sehr groß, so dass ich mich noch einmal auf den Weg in die Altstadt machte, um ein weiteres warmes Essen zu mir zu nehmen. Ansonsten hatte ich ich im Hotel sehr gut geschlafen und das Frühstück am nächsten Tag war sehr reichlich. Außergewöhnlich fand ich die vielen Gläser mit verschiedensten Nusssorten am Frühstücksbuffet vorzufinden. Das Hotel kann ich für Radfahrer sehr empfehlen. Meine Radsachen wurden kostenlos gewaschen. Eine Tiefgarage mit Abstellplatz für das Fahrrad war auch vorhanden.
Gut gestärkt schwang ich mich dann wieder bei bestem Wetter auf den Sattel, um die 2. Etappe Richtung Koblenz in Angriff zu nehmen. Spontan entschied ich, in Cochem zu übernachten und mich dort im Hotel Villa Vinum einzubuchen. Das Hotel ist ein absoluter Hingucker von aussen, als auch von der Innenausstattung. Deswegen ist der Preis, auch für die Jahreszeit, der in der gehobenen Kategorie lag voll gerechtfertigt. Im Hotel waren insgesamt an diesem Tag nur 4 Gäste angemeldet. Ich musste mich mit der Besitzern telefonisch absprechen, um ihr mitzuteilen wann ich genau in Cochem eintraf. Geplant war so gegen 15 Uhr. Da ich wieder sehr zügig vorankam, hatte ich mich dann kurz vor Cochem entschieden den Valwiger Berg noch zu erklimmen. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über die Mosellandschaft. Ein absoluter Geheimtipp, da der Berg sehr steil ist und sich deswegen nicht viele Radfahrer zutrauen diesen steilen Anstieg zu bewältigen. Ausserdem hatte ich unterwegs einen ca. 6 kam langen Gravelabschnitt mit meinem Rennrad zu bewältigen. Wenn man bei Bremm auf der falschen Seite mit dem Rad entlangfährt kommt man zwangsläufig in ein langes Waldgebiet in dem eigentlich nur wandern erlaubt ist. Hier schlug ich mich dann mit meinem Rennrad über Stock und Stein durch. Gott sei Dank gab es keinen Platten und konnte so ab Nehren wieder auf normalen Radwegen meine Tour in Richtung Cochem fortsetzen. Dort angekommen, duschte ich erstmal ausführlich, da es sehr kalt auf dem Rad war und die Füsse eingefroren waren. Im Anschluss eroberte ich zum aller ersten Mal die Stadt zu Fuss. Ansonsten war ich hier immer nur mit dem Rad während des Trainings durchgefahren und hatte nie richtig Zeit für Sightseeing. Cochem hat eine sehr schöne Altstadt, die im Sommer von feierwütigen Touristen überschwemmt wird. Im Winter jedoch ist es wie ausgestorben. Sehr viele gute Weinlokale waren geschlossen und so blieb mir nichts anderes übrig, als den erstbesten Chinesen für mein Abendessen auszuwählen. Leider entdeckte ich erst im Anschluss bei meiner abendlichen Besichtigungstour das Restaurant Neos. Sehr schade, da die Speisekarte vielversprechend aussah. Einen tollen Wein von der gutsortierten Weinkarte gönnte ich mir dann doch noch. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen und in diesem Restaurant speisen. Das teilte ich dem jungen Besitzerpaar, die mit viel Engagement seit über 3 Jahren das Restaurant führen, mit. Das Lokal hebt sich von den typischen Tourilokalen komplett ab.
Am nächsten Morgen um 09 Uhr frühstückte ich dann ganz alleine in den wunderschönen Räumen mit hohen Decken des Hotels mein Müsli und mein Obst, um dann um 10 Uhr meine letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Ich wollte nicht auf direktem Weg zurück nach Koblenz entlang der Mosel fahren, sondern entschied mich bei Moselkern in die Eifel nach Münstermaifeld zu fahren. Die Entscheidung bereute ich jedoch, da das Wetter an meinem letzten Tag nicht mehr sehr sonnig, sondern wirklich winterlich war. Der Raureif auf meiner Radjacke zeichnete sich immer mehr ab, desto höher ich in die Weinberge in Richtung Münsermaifeld unterwegs war. Deswegen entschied ich mich in Münstermaifeld nicht weiter nach Mayen zu fahren, sondern wieder runter an die Mosel, um in Kobern-Gondorf in der Tankstelle an der Bundesstrasse eine Aufwärmpause einzulegen. Die restlichen Kilometer nach Koblenz, kannte ich von meinen Trainingsrunden in und auswendig. In Koblenz stoppte ich noch kurz am Deutschen Eck und mich dort von einem amerikanischen Touristen fotografieren zu lassen. Die letzte Station vor meiner Wohnung war dann noch das Galestro in der Altstadt. Für Radfahrer im Sommer ein wunderbarer Ort, um einen Kaffee in der Sonne zu trinken. Auch an meinem letzten Tag, dieses sehr schönen Radausflugs, kam noch die Sonne raus und ich konnte draussen in angenehmer Kälte meinen leckeren Café Creme zu mir nehmen. Was für ein toller Ausflug.
Nächstes Jahr im Sommer fahre ich auf jeden Fall bis nach Luxembourg.
Falls Du jetzt Lust bekommen hast, auch mal eine Tour entlang des für mich schönsten Flusses in Deutschland zu machen, schreibe mich an. Ich helfe Dir gerne bei der Planung. Nächstes Jahr werde ich auf jeden Fall im Sommer eine Tour bis Schengen in Luxembourg in Angriff nehmen. Weiterhin gute Fahrt und vielleicht treffen wir uns ja mal auf einer Trainingsrunde an der schönen Mosel.